in der Tungerstraße 9 im Raum "Erfurt"
Wir, der EX-IN-Landesverband Thüringen
e. V., laden Sie zur 1.Fachtagung zum Thema "Betriebliches Gesundheitsmanagement" ein.
Hierbei soll als Schwerpunkt die Teilhabe von Menschen mit psychischer Erkrankung im Arbeitsleben im Vordergrund stehen.
um 15:00 Uhr
"Manchmal du und wir im Regen"
von Dietrich Wagner
Man spürt beim Lesen die Menschenkenntnis
und Auffassungsgabe des Psychologen.
Doch setzt Wagner keinesfalls die wissenschaftliche
Brille auf, auch verzerrt er seine Bilder nicht und stellt
sie nicht ironisch auf den Kopf oder überfrachtet sie mit
Wortspielereien.
Wir freuen uns auf Sie.
Erfahrene, Angehörige und professionell Tätige, die
sich mit psychischen Erkrankungen auseinandersetzen,
treffen sich auf Augenhöhe an diesem Tag, um sich über Fragen zu diesem Thema auszutauschen.
Wir freuen uns auf Sie.
Wir wollen allen danken, die in den letzten Jahren, von der Idee über die Gründung bis zur Umsetzung mit unterstützt, mitgedacht, mitgearbeitet, mit gefördert, mit gestritten haben und mitgegangen sind.
Zu einem gemeinsamen Essen und Trinken laden wir Sie und Ihre Angehörigen (gerne auch Ihre Kinder) herzlich ein.
Anmeldung bis zum 09.09.2016
Der Umgang mit Krisen und psychischen Erkrankungen ist den Erfahrenen vertraut und kann den Zugang zu Betroffenen erleichtern, sowie neue Lösungsansätze bieten und hat den Vorteil der verständlicheren Vermittlung. Erfahrungen zeigen eine gemeinsame Bereicherung zwischen Genesungs-begleitern, Betroffenen, dem Fachpersonal und den Ange-
hörigen.
Und
Neues zum Verein EX-IN Landesverband Thüringen e.V.
Anmeldung telefonisch unter 0361 51 876 331.
Verwirrende und beschämende Empfindungen, Zweifel und Schuld, Wut und Enttäuchung über schmerzlich vermisste Zuwendung. Frau Sielaff beschreibt die Erfahrungen aus
Ihrer Arbeit, von Müttern und Vätern, diesen “Experten aus eigener Erfahrung” und von ihren Kindern, den “Experten des Miterlebens” und stellt die Lebensberichte aus elterlicher
und kindlicher Perspektive gegenüber.
In Gedenken: Bernd Michaelsen
Bernd verstarb im Januar 2015 nach schwerer Krankheit. Lieber Bernd,
wir danken Dir dafür, dass wir Dich kennen und schätzen lernen durften.
Du hast durch Deine Persönlichkeit unser Vereinsleben bereichert und geprägt.
Du warst immer und überall gern mit und für uns dabei. Deine lebensbejahende Art und Weise hat uns immer aufgemuntert.
Kein Berg war für Dich zu hoch, kein Ziel zu weit.
Die Melone, Dein Charme und Dein Humor als Deine unverkennbaren Merkmale werden uns für immer in
Erinnerung bleiben.
Dein EX-IN Landesverband Thüringen e.V.
Viel Spaß und guten Austausch wünschte Roswitha Montag vom Landesverband EX-IN Thüringen e.V. zu Beginn des Trialog- und Netzwerktreffens am Samstag, 17. Oktober 20015 im Trägerwerk Soziale Dienste. Sie begrüßte alle Teilnehmer herzlich im Namen von EX-IN, vom Thüringer Landesverband für Psychiatrieerfahrene e. V. und dem Verein für Angehörige Erfurt.
„Ich bin verrückt, aber keine Verrückte“ – die bewegte und bewegende Geschichte einer Manisch-Depressiven, Elisabeth Gurcke, sowie ein einleitendes Fachreferat zur Lesung von Prof. Dr. med. Schlößer waren die Themen der spannenden Veranstaltung in der Tungerstraße 9 in Erfurt.
Professor Schlößer referierte über das ganze Drumherum der affektiven Störung, der krankhaften Veränderung der Stimmung, von der Depression bis hin zur Manie. Da ging es zum Beispiel um Leitsymptome bei der Depression, wie traurige Verstimmung, Antriebshemmung, Denkhemmung, Schlafstörung, Freudlosigkeit, verminderte Aufmerksamkeit und Konzentration. Auch das Selbstvertrauen kann am Boden sein, Schuldgefühle können den Alltag bestimmen, verminderter Appetit kann bewirkt werden. Es kann auch zu depressivem Wahn, Krankheitswahn, Verschuldungswahn, Schuldwahn ausufern. Dabei gibt es verschiedene Arten affektiver Störungen, u.a. die unipolare Depression, die bipolare Störung (manisch-depressive Erkrankung), die Manie.
Professor Schlößer ging auch auf die Symptomatik der Manie ein: diese beinhaltet zum Beispiel, dass der Maniker die Situation unangemessen bestimmt, sorglos heiter bis erregt ist, Überaktivität zeigt, vermehrten Antrieb sowie Rededrang, geringes Schlafbedürfnis, Verlust sozialer Hemmungen – Distanzen gehen verloren, Selbstüberschätzung, Größenideen besitzt. Übertriebener Optimismus, fehlende Krankheitseinsicht und eingeschränkte Geschäftsfähigkeit kennzeichnet den Menschen während einer.
Unipolare Depressionen machen den Löwenanteil der affektiven Störungen aus, bis zu 65 Prozent in Deutschland. Bipolare Störungen haben einen Prozentsatz in Höhe von 30 Prozent. Rein manisch liegt der Prozentsatz bei 5 Prozent.
Frauen sind bei unipolaren Depressionen mehr betroffen als Männer. Bei der bipolaren Erkrankung hält sich die Waage zwischen Männern und Frauen.
Professor Schlößer erzählte von der Entstehung der Krankheit im biologischen Hintergrund.
Zum einen spielten psychosoziale Faktoren eine große Rolle, zum anderen seien biologische Merkmale ausschlaggebend, dass es zu einer Erkrankung kommen könne.
Vieles hängt von den Neurotransmittern Noradrenalin und Serotonin ab, Botenstoffe, die auf das gesamte Gehirn Einfluss haben. Eindrucksvolle Darstellungen unterstrichen seine Ausführungen
Belastende, negative Ereignisse, Konflikte mit Personen können eine Stimmungsschwankung verursachen. Bei Bipolaren müsse nicht unbedingt das Ereignis Auslöser sein, sondern kann rein biologisch begründet sein.
Zentralproblem depressiver Erkrankungen sei eine Wahrnehmungs- und Integrationseinseitigkeit, gekennzeichnet durch eine negative Wahrnehmung der eigenen Person.
Eine große Anzahl an Medikamenten stehen dem Arzt zur Behandlung des Patienten zur Verfügung.
Parallel zur Medikation spielt die Psychotherapie eine sehr wichtige Rolle. Durch sie werden unter anderem Gedankengänge verändert, der Zusammenhang zwischen Gedanken, Verhalten und Gefühlen forciert. Das große Ziel der Psychotherapie: Reintegration ins soziale Leben. Selbsthilfegruppen können ebenfalls ein Stabilisierungsfaktor sein, SHG’en gibt es in den verschiedensten Richtungen psychischer Erkrankungen in Erfurt, zu erfragen bei Irina Krause, Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfegruppen, Juri-Gagarin-Ring 150, E-Mail: kiss@erfurt.de, www.erfurt.de.
Nachdem die Teilnehmer des Netzwerktreffens theoretisches Fachwissen inhalieren durften ging es weiter mit der praxisnahmen Lesung, zuvor ließ es sich Petra Koczan, Moderatorin und EX-IN-Mitarbeiterin nicht nehmen, Prof. Schlößer zu ermutigen, Genesungsbegleiter im Helios-Klinikum als Praktikanten beispielsweise, aufzunehmen. „Sie haben all meine Unterstützung“, so der Chefarzt der Fachklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Helios Klinikums in Erfurt.
Elisabeth Gurcke, die mit Sohn Steffen Pausch aus Fulda angereist war, berichtete gelassen, souverän, emotional und bewegend aus ihrem Leben. Das Publikum war angetan, bestürzt und begeistert von den Erlebnissen, über die Elisabeth Gurcke berichten konnte. Da gab es beispielsweise die Geschichte mit dem Teppichklopfer, eine Anekdote aus dem dritten Kapitel namens „Klapse“. Die „Klapse“ vor 46 Jahren sei heftig gewesen. Die Autorin wurde damals fixiert, ihr Mund war trocken, sie brachte nur ein klägliches Krächzen heraus, vergitterte Fenster, Kopf wie in Watte gepackt, gegenüber vom Krankenbett ein Jesus an der Wand, „den sie noch mehr zugerichtet haben“. Sie lag da, angeschnallt, „wie ein wildes Tier angekettet“ und musste pinkeln, rief Hallo, Hallo. Niemand hörte, dann wurde es nass unter ihr. Auf einmal kam die Schwester vorbei, sah das Dilemma, ging weg und kam mit einem Teppichklopfer zurück. Mit dem Teppichklopfer schlug sie Elisabeth Gurcke auf den Hintern. „Schwester Annas Blick wurde streng.“ „Ich stöhnte nicht vor Schmerz, sondern vor Entsetzen“, erinnert sich Frau Gurcke.
Elisabeth Gurcke, 1946 geboren, ist eher manisch als depressiv. Frau Gurcke hat zwei Kinder. Ihr Sohn Steffen Pausch begleitete sie zur Lesung und rezitierte ein kleines selbstgeschriebenes gutes Gedicht und Passagen des Buches, die ihn damals persönlich betrafen. Sie betreibt ein selbständiges Unternehmen, ein Textilgeschäft.
Frau Gurcke brachte mit ihrem schauspielerischen Talent, ihrem Charme und ihrem unverwechselbaren Wesen das Publikum zum Lachen und Weinen. Steffen Pausch gab der Lesung Würze mit seinem Mutterwitz.
Wir danken allen Akteuren und unseren Teilnehmern für einen gelungen und informativen Samstag-Nachmittag mit Aussicht auf die nächste Buchlesung.
13. Juni 2015 / ab 9.30 Uhr
Wir laden Sie/ Euch sehr herzlich zu unserem Internationalen Trialog- und dritten Netzwerktreffen am 13. Juni 2015 für Betroffene, Angehörige und Professionelle ein.
Wir begrüßen als Gäste eine Delegation aus Ungarn, die im Rahmen eines Erasmus-Projektes beim Trägerwerk Soziale Dienste in Erfurt weilt.
Wir freuen uns auf vielseitigen Austausch von Erfahrungen und auf eine angeregte Diskussion zum Thema "Selbsthilfe in Thüringen".
Im Anhang gibt es den aktuellen Flyer zum Download.
Die genaue Tagesordnung geben wir hier zeitnah und aktuell bekannt.
Anmeldetermin und Teilnahmegebühr bitten wir dem Flyer zu entnehmen.
Wir freuen uns auf Ihre/ Euere Teilnahme.
Die Weiterleitung unserer Einladung an Interessenten aus Ihrem/ Euerem Umfeld ist durchaus erwünscht.
Mit einem Vernetzungsritual bei strahlendem Sonnenschein leitete Heilerin Antje Wollenhaupt aus Thamsbrück die ZukunftsWerkstatt II ein, bei der es um Vernetzung von (Angehörigen) Selbsthilfegruppen in ganz Thüringen ging. Mehr als 20 Interessenten nahmen an der Veranstaltung teil, die am 7.März, nachmittags im Trägerwerk Soziale Dienste, Tunger Str. 9, stattfand. Veranstalter waren der EX-IN Landesverband e.V., der Thüringer Landesverband der PsychiatrieErfahrenen (TLPE) sowie der Landesverband der Angehörigen psychisch Kranker e.V..
Ziel der Zukunftswerkstatt ist es, Angehörige aus ganz Thüringen zusammen zu führen und damit zu stärken. Die drei Landesverbände haben sich das auf die Fahnen geschrieben. Genesungsbegleiterin Petra Koczan stellte zu Beginn der ZukunftsWerkstatt II EX-IN vor, Vorstandsmitglied Gerd Nowka übernahm das für den TLPE und Sabine Wechsung berichtete über den Landesverband der Angehörigen psychisch Kranker. Der Verband hat in Erfurt 20, thüringenweit 200 Mitglieder. „Wir versuchen, Ängste abzubauen, uns offen auszutauschen“, so Sabine Wechsung. Man wolle die Einstellung vermitteln, dass in der Familie das Leben trotzdem, trotz Erkrankung, weitergehe. Wechsung beschreibt das so: zuerst schlage die Uhr im Takt, in der Krankheitsphase schlägt sie kreuz und quer, dann kommt ein neuer Takt, nicht so wie der erste gewohnte, aber man komme damit zurecht.
Wechsung unterstrich die Bedeutung von Vernetzungen, so hob sie hervor, dass sich EX-IN Thüringen e.V., der Thüringer Landesverband für Psychiatrieerfahrene und der Angehörigenverband zu einer Arbeitsgemeinschaft namens „AG Trialog“ zusammen geschlossen haben, um künftig noch besser, gezielter, vernetzter, die Interessen und Bedürfnisse von Angehörigen und Betroffenen zu beachten, zu erkennen, darauf reagieren zu können.
Die Teilnehmer kamen mit verschiedenen Erwartungen zur ZukunftsWerkstatt II: Eine Frau aus Artern freute sich auf einen Erfahrungsaustausch, „es kann einen selber ja auch mal schnell erwischen“.
Steffen Böttger von der SuchtSelbsthilfe „pur“ Betroffene helfen Betroffenen meinte, „schön, hier zu sein“. Katrin Boger, seit 2000 in der Selbsthilfe engagiert: „Das ist eine sehr gute Sache mit dem Erfahrungsaustausch.“
Nicht alle Selbsthilfegruppen in Erfurt zeigten Interesse am Thema, Gründe für eine Nichtbeteiligung waren zumeist Zeitmangel. Eine Angehörigen-Suchtgruppe aus Erfurt wollte nicht dabei sein, weil die Mitglieder der Begriff „Psychiatrie“ abstößt, die Mitglieder der Selbsthilfegruppe seien suchtabhängige und nicht psychisch Kranke. „So ein Quatsch“, meinte eine Teilnehmerin, trockene Alkoholikerin, das liege alles eng beisammen.
Eine Tagungsteilnehmerin konnte für das Thema ihren Mann begeistern. „Ich bin neugierig, was meine Frau da so macht. Sie berichtet mir jeden Abend“, so der interessierte Ehemann, der seine Frau öfter begleiten würde, würde er nicht auf Montage fahren.
Für Beifall sorgte Constanze Weiland. Die körperbehinderte Frau, die sich mit Ergo- Kunst-, Musiktherapie beschäftigt, sich für Psychiatrie und Psychologie begeistern kann, möchte künftig als Genesungsbegleiterin arbeiten und ihre Erfahrungen weitergeben.
Über eine gute Pressearbeit im Ilm-Kreis freut sich Katrin Boger, Leiterin der Selbsthilfegruppe Ordnung und Planung: „Die Öffentlichkeitsarbeit im Ilm-Kreis ist gut“. Im Ilm-Kreis gäbe es 92 Selbsthilfegruppen, Träger ist die Arbeiterwohlfahrt. Es gäbe auch Angehörigengruppen, Trialoge fänden statt. „Die SHG lädt auch Ärzte ein.“ Einmal im Jahr fände ein öffentliches Suchtgespräch statt, die Menschen würden durch Plakate darüber informiert.
Von großer Bedeutung auch Sabine Wechsungs Information über das Bundesteilhabegeld. Künftig können Schwerbehinderte pro Person pro Monat 666 Euro beantragen. Das Geld ist einkommensunabhängig, das Gesetz soll zur Jahreswende verabschiedet werden. Freude bei allen Teilnehmern.
Last but not least, fasste Moderatorin Petra Koczan die Ergebnisse der Veranstaltung zusammen. So könne man sich vorstellen, die Lotsen (Voraussetzung 1 Jahr trocken, 2 Schulungen an einem Wochenende) von der SuchtSelbsthilfe „pur“ mit den Genesungsbegleitern von EX-IN an einen Tisch zu bringen. Gut für eine bessere Vernetzung sei zudem, Ideen und e-Mails in einem Verteiler weiter zu geben. Kritik wurde geäußert am Sozialpsychiatrischer Dienst: das funktioniert oftmals nicht. Schlussendlich wurde eine Kooperation in Bezug auf die Veranstaltungstipps zwischen ThuLPE und der Zeitschrift Chance vorgeschlagen.
Die nächste (dritte) Zukunftswerkstatt findet am 13.Juni 2015 statt.
copyright Marion Sommer für EX-IN
Als Zeichen des Dankes und der Anerkennung, der Würdigung und Förderung ehrenamtlicher und freiwilliger Tätigkeiten verleiht der PARITÄTISCHE Thüringen jährlich den Ehrenamtspreis. Für das Modellprojekt EX-IN- Weiterbildung wurde dem EX-IN-Landesverband in diesem Jahr der Management-Preis "Engagement sucht Verein" verliehen.
"Gesundheitsziele in Thüringen"
Am 27.03.2013 überreichte die Ministerin Frau Heike Taubert, Thüringer Ministerium für Soziales, Familie und Gesundheit, unserem Verein EX-IN Thüringen e.V. das Logo "Gesundheitsziele in Thüringen" - das wir nun auch gern auch als Landesverband tragen - für die Maßnahme "Akademie für ExpertInnen aus Erfahrung".